XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_210"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_210"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.01S PT0.094S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.2_210</phrase></query>)];
1 - 1
138 Route 26. STRASSE VON BONTFACIO.

Nach längerer Fahrt taucht im O. Korsika mit seinen hohen
Bergketten (S. 149) auf. Das Schiff hält sich abseits des Golfes
von Ajaccio
(vgl. BÆdekers Riviera), von welchem man nur nachts
das Leuchtfeuer der Iles Sanguinaires erblickt, und nähert sich
dann, an dem Golf von Valinco vorüber, bei dem Kap Aquila
oder Senetosa (Leuchtturm) der an kleinen Buchten reichen Süd-
westküste
von Korsika. Auf der Höhe der Les Moines (Monaci)
gen. Klippen erblickt man l. die im Winter meist schneebedeckten
Höhen der Montagne de Cagna (1377m).

Herrlich ist bei günstiger Beleuchtung die Fahrt durch die
*Straße von Bonifacio, die Meerenge zwischen Korsika und Sar-
dinien
, welche an der schmalsten Stelle, zwischen dem Kap Pertu-
sato
und der Punta del Falcone, nur 11,4km breit ist. Zwischen
den Leuchttürmen des Capo di Feno und Capo Pertusato steigen
inmitten zerklüfteter höhlenreicher Kalkfelsen auf einem Vorge-
birge
die altersgraue genuesische Zitadelle und die weißen Häuser
von Bonifacio auf. Gegenüber, an der Nordspitze Sardiniens, die
Halbinsel des Capo Testa und, nahe der Punta del Falcone, die
schmale fjordartige Bucht von Longo Sardo, mit dem Hafen-
städtchen
Santa Teresa di Gallura; dahinter, in Terrassen an-
steigend
, die Bergketten der Gallura bis zu den fernen Monti di
Limbara
(1362m). Im SO. begrenzt den Horizont ein Kranz von
granitischen Inseln und Klippen, die Isolae Cuniculariae (Kanin-
cheninseln
) des Plinius, die neben der starken Strömung aus dem
Tyrrhenischen Meer die Schiffahrt gefährden.

Die Dampfer passieren die Bocca Grande, die Durchfahrt
zwischen den Leuchttürmen der noch französischen Insel Lavezzi
und der italienischen Isola dei Razzoli. Rechts, hinter den Insel-
chen
Santa Maria und Isola dei Budelli, erblickt man die von
der Signalstation und dem Fort Guardiavecchia (166m) überragte
Insel Maddalena, die größte der Gruppe, die mit den Nachbar-
inseln
Santo Stefano und Caprera (212m; bekannt als Wohnsitz
Garibaldis, 1882) durch Straßendämme verbunden und neuerdings,
als Antipode von Porto Vecchio auf Korsika und von Biserta, zu
einer der stärksten Seefestungen im Mittelmeer umgewandelt worden
ist. Jenseit Caprera erscheint, neben dem tiefen Golf von Arsachena,
das rötliche Capo di Ferro, die NW.-Spitze Sardiniens.

Die Dampfer nehmen im Tyrrhenischen Meer OSO.-Kurs auf
die Ponza-Inseln (S. XXVII). Man fährt zuerst an der vulkanischen
nordwestl. Gruppe, Palmarola (im Altertum Palmaria), Ponza
(283m; Pontiae, einst römische Kolonie), mit dem Leuchtturm der
Punta della Guardia, und Zannone (Sinonia) vorbei. Jenseit
der bei den Seefahrern verrufenen Klippe La Botte erreicht man
dann die südöstliche Gruppe, zunächst Ventotene, das vielgenannte
Pandateria der Römer, einst Verbannungsort der Julia, Agrippina
und Octavia, darauf das kleine S. Stefano (Leuchtturm).